Blasenentzündung

Die Blasenentzündung ist eine schmerzhafte, unangenehme und oft wiederkehrende Erkrankung der unteren Harnwege, die vermehrt bei Frauen und seltener bei Männern auftritt. Eine Blasenentzündung ist in der Regel gut therapierbar. Es gibt auch chronische Formen der Blasenentzündung, insbesondere die interstitielle Zystitis (IC), deren Entstehung komplexere Ursachen aufweist als die akute Blasenentzündung, die meist von Bakterien verursacht wird. Was genau eine Blasenentzündung ist, wie man sie erkennt und welche Maßnahmen man setzen kann, um das Risiko einer wiederkehrenden Blasenentzündung zu verhindern, erfahren Sie in diesem Artikel.

Autor

Philip Schmiedhofer, MSc

Inhaltsverzeichnis

Was ist eine Blasenentzündung?

Eine Blasenentzündung, medizinisch auch als Zystitis oder Blasenkatarrh bekannt, ist eine Infektion der Harnblase, die überwiegend durch Bakterien verursacht wird.

Welche Ursachen hat eine Blasenentzündung?

Die Entstehung von Blasenentzündungen kann verschiedene Ursachen haben, die in diesem Artikel näher erklärt werden.

Was sind die Risikofaktoren einer Blasenentzündung?

Blasenentzündungen kommen oft bei Frauen vor. Dies liegt hauptsächlich an der kürzeren Harnröhre der Frau, die etwa 4 Zentimeter lang ist, im Gegensatz zu 20 bis 25 Zentimetern beim Mann, sowie an der Nähe des Harnröhrenausgangs zum After.

Welche Symptome gibt es und wie kann ich eine Blasenentzündung erkennen?

Die Symptome einer Blasenentzündung sind vielfältig, verstärkter Harndrang, Schmerzen und Brennen beim Wasserlassen sind jedoch sehr häufig zu beobachten.

Wie erfolgt die Diagnose einer Blasenentzündung?

Die Diagnose einer Blasenentzündung erfolgt durch die Ärztin oder den Arzt.

Wie erfolgt die Behandlung der Blasenentzündung?

Die Behandlung von Blasenentzündungen durch die Ärztin oder den Arzt erfolgt nach einem klaren Behandlungsschema, je nach Symptomatik und Risikogruppe und kann individuell angepasst werden.

Wie ist Verlauf und welche Komplikationen kann eine Zystitis haben?

Je nach Symptomatik und Risikogruppe kann eine Blasenentzündung rasch ausheilen oder eine langwierigen Verlauf haben.

Wie kann man einer Blasenentzündung vorbeugen? Häufigkeit und chronische Blasenentzündungen

Chronische Blasenentzündungen treten regelmäßig und wiederholt auf, was sie zu einem ernsthaften und häufigen gesundheitlichen Problem macht.

Welche Ratschläge für den Arztbesuch gibt es bei einer Blasenentzündung?

Es ist wichtig, richtig einzuordnen, zu welchem Zeitpunkt und welcher Ärztin oder welcher Arzt bei einer Blasenentzündung aufzusuchen ist.

Was ist eine Blasenentzündung?

Eine Blasenentzündung, medizinisch auch als Zystitis oder Blasenkatarrh bekannt, ist eine Infektion der Harnblase, die überwiegend durch Bakterien verursacht wird. Andere Erreger sind seltener die Ursache dieser Erkrankung. Sie zählt zu den „unteren Harnwegsinfekten“, welche die Harnröhre und die Harnblase umfassen, im Gegensatz zu den „oberen Harnwegen“, die aus Nieren und Harnleitern bestehen.

Typischerweise gelangen die Keime von außen in die Harnröhre und dringen von dort in die Harnblase vor, wo sie eine Entzündung verursachen. Eine entzündete Harnblase kann krampfartige Schmerzen sowie Schmerzen beim Urinieren hervorrufen. Häufig führt dies auch zu einem verstärkten Harndrang, obwohl die Menge des ausgeschiedenen Urins gering bleiben kann.

Blasenentzündung

Welche Ursachen hat eine Blasenentzündung?

Die Entstehung von Blasenentzündungen kann verschiedene Ursachen haben, die in diesem Artikel näher erklärt werden.

Wie entstehen Blasenentzündungen?

Blasenentzündungen werden sehr häufig durch Erreger wie Bakterien, Pilze oder Viren ausgelöst. Es gibt aber auch Blasenentzündungen, die durch Nebenwirkungen von Medikamenten oder medizinischen Therapien entstehen können.

Bakterien als Ursache für eine Blasenentzündung

Bakterien sind die häufigste Ursache für Blasenentzündungen. In den meisten Fällen gelangen die Erreger aus dem Darm über die Harnröhre in die Blase und verursachen dort eine Infektion. Ein umgekehrter Verlauf, bei dem die Entzündung von den Nieren ausgeht und die Keime über die Harnleiter zur Blase hinabsteigen, tritt sehr selten auf.

Die meisten Blasenentzündungen werden durch die Bakterienspezies Escherichia coli (E. coli) verursacht, die natürlicherweise im Darm vorkommt. Gelangen diese Bakterien in die Harnwege, können sie Entzündungen auslösen. Andere Bakterien wie Proteus oder Staphylokokken können ebenfalls Zystitis verursachen.

Pilze, Viren und andere Erreger als Auslöser einer Blasenentzündung

Es gibt auch Fälle von Blasenentzündungen, die nicht durch Bakterien verursacht werden. Hier können Pilze wie Candida albicans, Parasiten und Viren, wie Adeno- oder Polyomaviren, verantwortlich sein. Nach tropischen Reisen kann auch Schistosomiasis (Bilharziose) eine Blasenentzündung auslösen, wobei der Saugwurm die Harnwege befällt. Bei Verdacht auf eine Blasenentzündung sollte eine ärztliche Untersuchung erfolgen.

Medikamente und medizinische Behandlungen als Ursache einer Blasenentzündung

Zystitis kann zudem als Nebenwirkung bestimmter Medikamente auftreten, wie bei dem in der Tumorbehandlung eingesetzten Cyclophosphamid, oder als Folge einer Bestrahlung im Beckenbereich (Strahlen-Zystitis).

Was passiert bei einer Blasenentzündung?

Bei einer Blasenentzündung ist die Schleimhaut der Harnblase beeinträchtigt, was häufig zu Schmerzen und erhöhtem Harndrang führt. Die angegriffene Blasenschleimhaut reagiert empfindlicher auf Dehnungsreize und löst schneller den Drang zur Entleerung aus. Blut im Urin kann ebenfalls auftreten, ist jedoch ein selteneres Symptom.

Was sind die Risikofaktoren einer Blasenentzündung?

Blasenentzündungen kommen oft bei Frauen vor. Dies liegt hauptsächlich an der kürzeren Harnröhre der Frau, die etwa 4 Zentimeter lang ist, im Gegensatz zu 20 bis 25 Zentimetern beim Mann, sowie an der Nähe des Harnröhrenausgangs zum After.

Welche Faktoren erhöhen das Risiko einer Blasenentzündung?

Weitere Faktoren können das Risiko einer Blasenentzündung sowie eines komplizierten Verlaufs erhöhen:

Häufiger Geschlechtsverkehr (Honeymoon-Zystitis): 

Mechanische Reibung erleichtert das Eindringen von Darmkeimen in die Harnwege, was zu einer Blasenentzündung führen kann. Dies ist besonders häufig bei Paaren in den ersten Tagen oder Wochen ihrer Beziehung, daher wird sie oft als "Honeymoon-Zystitis" bezeichnet.

Bestimmte Verhütungsmethoden: 

Die Verwendung von Verhütungsmethoden wie Diaphragmen oder Spermiziden kann das Risiko einer Blasenentzündung erhöhen. Diese Methoden können das natürliche Gleichgewicht der Bakterien in der Vagina verändern und das Wachstum von schädlichen Bakterien begünstigen.

Blasenkatheter: 

Bei Personen, die aufgrund medizinischer Gründe einen Blasenkatheter benötigen und diesen für längere Zeit tragen müssen, besteht ein erhöhtes Risiko für Blasenentzündungen. Der Katheter kann Bakterien in die Blase einführen und den natürlichen Abfluss von Urin behindern.

Blasenfunktionsstörungen: 

Probleme mit der Blasenfunktion, wie ein gestauter Urinfluss, bieten Bakterien ideale Bedingungen für ihre Vermehrung. Ein gestauter Urin ermöglicht es den Bakterien, sich in der Blase zu vermehren und eine Infektion zu verursachen.

Diabetes mellitus: Menschen mit Diabetes mellitus haben oft einen erhöhten Zuckergehalt im Urin, was das Wachstum von Bakterien begünstigt. Der hohe Zuckergehalt bietet den Bakterien eine reichhaltige Nahrungsquelle und fördert ihre Vermehrung in den Harnwegen.

Geschwächtes Immunsystem: 

Ein geschwächtes Immunsystem, das durch Faktoren wie Unterkühlung oder Stress beeinträchtigt werden kann, erhöht das Risiko für Blasenentzündungen. Ein intaktes Immunsystem ist entscheidend für die Abwehr von Infektionen in den Harnwegen.

Harnabflussstörungen: Verengungen der Harnröhre oder ein fehlerhafter Rückfluss-Mechanismus des Urins können den normalen Harnabfluss behindern und somit das Risiko für Blasenentzündungen erhöhen.

Mechanische Eingriffe: 

Eingriffe wie Blasenspiegelungen können die natürliche Schutzbarriere der Blase stören und das Risiko einer Infektion erhöhen.

Schwangerschaft und Wochenbett: 

Hormonelle Veränderungen während der Schwangerschaft können die Harnwege erweitern und das Eindringen von Keimen erleichtern. Dies, zusammen mit den körperlichen Veränderungen während des Wochenbetts, kann das Risiko für Blasenentzündungen erhöhen.

Unkorrekte Wischtechnik nach dem Stuhlgang: 

Bei Frauen kann eine unkorrekte Wischtechnik nach dem Stuhlgang dazu führen, dass Darmbakterien zur Harnröhre verschleppt werden, was das Risiko einer Infektion erhöht. Es ist wichtig, von vorne nach hinten zu wischen, um dies zu vermeiden.

Welche Symptome gibt es und wie kann ich eine Blasenentzündung erkennen?

Die Symptome einer Blasenentzündung sind vielfältig, verstärkter Harndrang, Schmerzen und Brennen beim Wasserlassen sind jedoch sehr häufig zu beobachten. Die Symptome können auch bei Frauen und Männer variieren, da eine Ausbreitung der Entzündung auf unterschiedliche Organe wie die Scheide, die Prostata oder die Nebenhoden möglich ist.

Anzeichen und Symptome einer Blasenentzündung

Wie äußert sich eine Blasenentzündung? Die typischen Anzeichen einer unkomplizierten Blasenentzündung umfassen Schmerzen beim Wasserlassen, die häufig als brennend empfunden werden, sowie starken und häufigen Harndrang, wobei meist nur kleine Urinmengen ausgeschieden werden.

Obwohl diese Symptome oft die einzigen Beschwerden darstellen, können weitere Anzeichen auf eine Blasenentzündung hinweisen. Die Intensität dieser Symptome kann von verschiedenen Faktoren, wie Begleiterkrankungen oder der Art der Erreger, abhängen. Die  häufigsten Symptome sind Schmerzen beim Wasserlassen, oft als Brennen wahrgenommen, und typisch für eine Blasenentzündung. Zusätzlich kann das Wasserlassen erschwert sein, und Betroffene leiden unter häufigem sowie nächtlichem Harndrang, bekannt als Nykturie. Schmerzen im Unterbauch, medizinisch als suprapubische Schmerzen bezeichnet, treten ebenfalls häufig auf. Des Weiteren können krampfartige Schmerzen in der Blase zusammen mit starkem Harndrang, ein Zustand bekannt als Tenesmus, die Lebensqualität der Betroffenen erheblich beeinträchtigen.

Zusätzlich können weitere Anzeichen auf eine Blasenentzündung deuten. Trüber und unangenehm riechender Urin kann ein Indiz für eine Blasenentzündung sein. Bei Frauen kann es zudem zu verstärktem Ausfluss kommen, besonders wenn die Infektion sich auf die Vagina ausdehnt (Scheidenentzündung). Rückenschmerzen treten auf, wenn die Entzündung sich auf die Nieren ausbreitet oder bei Männern die Prostata betrifft. Obwohl Fieber bei einer einfachen Blasenentzündung selten vorkommt, ist es dennoch möglich. Dranginkontinenz, gekennzeichnet durch einen so plötzlichen und starken Harndrang, dass Betroffene es nicht rechtzeitig zur Toilette schaffen, kann ebenfalls auftreten. Zudem kann es in seltenen Fällen zu sichtbaren Verfärbungen des Urins kommen, die braun oder rot durch Blutbeimengungen sein können (Makrohämaturie); unsichtbare Blutbeimengungen (Mikrohämaturie) sind jedoch häufiger.

Früherkennung und beginnende Zystitis

Schwangere Frauen sind besonders anfällig für Blasenentzündungen, die schwerwiegende Folgen für Mutter und Kind haben können. Daher wird der Urin während der Schwangerschaft routinemäßig auf Anzeichen einer Blasenentzündung untersucht. Beim Check-up 35 wird ein Streifentest durchgeführt, um den Urin auf Entzündungszeichen zu analysieren. Gesetzlich Versicherte haben alle drei Jahre Anspruch auf diese Untersuchung ab dem 35. Geburtstag und einmalig zwischen 18 und 35 Jahren.

Nach einer gründlichen Befragung erstellt die Ärztin oder der Arzt eine Anamnese, bevor eine körperliche Untersuchung und gegebenenfalls eine Fiebermessung durchgeführt werden. In der Regel wird der Patient oder die Patientin gebeten, eine Urinprobe abzugeben. Es wird empfohlen, den Intimbereich vorher gründlich zu reinigen und dann den Mittelstrahlurin in einem keimfreien Behälter aufzufangen.

Der Harnstreifentest zeigt Veränderungen der Farbe an und testet auf bestimmte Stoffe im Urin, darunter weiße Blutkörperchen (Leukozyten) und Nitrit, ein Stoffwechselprodukt von Bakterien. Bei eindeutigen Symptomen einer unkomplizierten Harnwegsinfektion genügt der Harnstreifentest, um die Diagnose zu stellen und eine entsprechende Therapie einzuleiten.

Für eine genauere Analyse der Bakterien im Urin ist eine Laboruntersuchung erforderlich, insbesondere bei wiederkehrenden oder komplizierten Blasenentzündungen sowie während der Schwangerschaft. Die Analyse ermöglicht es der Ärztin oder dem Arzt, die Therapie gezielt anzupassen und Komplikationen zu vermeiden.

Blasenentzündung behandeln

Wie erfolgt die Diagnose einer Blasenentzündung?

Die Diagnose einer Blasenentzündung erfolgt durch die Ärztin oder den Arzt.

Wie wird eine Zystitis festgestellt?

Zu Beginn erfragt die Ärztin oder der Arzt Ihre Krankengeschichte (Anamnese), um Symptome und mögliche Risikofaktoren einer Blasenentzündung zu ermitteln. Je nachdem, zu welcher Gruppe Sie als Patient gehören - ob jung, schwanger, männlich oder mit anderen Begleiterkrankungen - variieren die Bedeutung einer Blasenentzündung und die darauf folgenden Untersuchungen.

Bei jungen, ansonsten gesunden Frauen kann die Ärztin oder der Arzt oft anhand der typischen Symptome eine unkomplizierte Blasenentzündung diagnostizieren und eine standardisierte Therapie verschreiben, ohne weitere Untersuchungen durchführen zu müssen. Für andere Patientengruppen, wie Schwangere, Kinder oder junge Männer, sind zusätzliche Untersuchungen erforderlich.

Die Urindiagnostik spielt eine wichtige Rolle bei Verdacht auf Blasenentzündung. Die Ärztin oder der Arzt veranlasst Tests auf Bakterien und Blutbeimengungen, einschließlich des Urinteststreifens, der mikroskopischen Urinuntersuchung und der Urinkultur. Bei schweren Verläufen oder wiederkehrenden Infektionen kann ein Antibiogramm durchgeführt werden, um die wirksamsten Antibiotika zu bestimmen.

Der Urin-Teststreifen ist ein einfaches, jedoch nützliches Instrument, um das Vorhandensein von Bakterien im Urin festzustellen. Besonders bei Schwangeren kann eine asymptomatische Bakteriurie zu Komplikationen führen und erfordert daher eine Behandlung.

Für die Urinprobe wird der sogenannte "Mittelstrahl-Urin" benötigt, um eine Verunreinigung mit äußeren Bakterien zu vermeiden. Bei Frauen ist es wichtig, den Genitalbereich vor dem Wasserlassen gründlich zu reinigen und die Schamlippen zu spreizen.

In Fällen, in denen Komplikationen wie eine Nierenentzündung vermutet werden, kann eine Ultraschalluntersuchung (Sonografie) durchgeführt werden. Gelegentlich können auch weitere Untersuchungen wie eine Harnflussmessung (Uroflowmetrie) oder ein Miktionszystogramm erforderlich sein, um die Blasenentleerung und etwaige Abflussstörungen zu überprüfen.

Wie erfolgt eine Diagnose bei einer komplizierter Zystitis?

Eine Harnwegsinfektion tritt auf, wenn Entzündungen in verschiedenen Bereichen des Harnwegssystems auftreten, darunter die Harnröhre, die Harnblase, die Harnleiter und das Nierenbecken. Man unterscheidet zwischen einem unteren Harnwegsinfekt, der die Harnröhre und die Harnblase betrifft, und einem oberen Harnwegsinfekt, der das Nierenbecken und die Harnleiter betrifft.

Ein Harnwegsinfekt wird als kompliziert bezeichnet, wenn anatomische Abweichungen, Funktionsstörungen der Harnwege oder bestimmte Begleiterkrankungen wie Diabetes mellitus, eine eingeschränkte Nierenfunktion oder ein geschwächtes Immunsystem vorliegen. Dazu zählen auch Nierenbeckenentzündungen sowie Harnwegsinfekte bei Männern, Kindern und Schwangeren, da hier das Risiko von Komplikationen höher ist.

Besonders bei wiederkehrenden oder komplizierten Harnwegsinfektionen ist eine zusätzliche Ultraschalluntersuchung der Harnwege ratsam. Mit dem Ultraschallgerät lassen sich anatomische Veränderungen an den Nieren und Harnwegen erkennen. So kann die Ärztin oder der Arzt feststellen, ob beispielsweise die Prostata vergrößert ist, ob sich Veränderungen oder Steine in der Blase befinden und ob die Nieren von der Entzündung betroffen sind.

Des Weiteren gibt eine Restharnbestimmung Aufschluss darüber, ob nach dem Wasserlassen Urinmengen in der Blase verbleiben. Dafür muss der Patient oder die Patientin zunächst die Blase vollständig auf der Toilette entleeren. Anschließend überprüft die Ärztin oder der Arzt mit dem Ultraschallgerät, ob und wie viel Harn sich noch in der Blase befindet. Überschreitet dieser Wert ein bestimmtes Volumen, deutet das auf eine mögliche Entleerungsstörung hin.

Gegebenenfalls kann der Urologe oder die Urologin spezielle und aufwändigere Untersuchungen anfordern. Hierzu zählen Röntgenuntersuchungen oder eine Harnflussmessung (Uroflowmetrie), um die Blasenentleerung und einen möglichen Rückfluss von Urin in den Harnleiter zu beurteilen.

Beim Miktionszystogramm wird dem Patienten Kontrastmittel durch die Harnröhre in die Blase gespritzt, und in aufeinanderfolgenden Röntgenbildern wird dokumentiert, wie sich die Blase entleert. Alternativ kann das Kontrastmittel auch intravenös verabreicht werden, um neben der Blase auch die Nieren und Harnleiter zu beurteilen.

In seltenen Fällen kann auch eine Blasenspiegelung (Zystoskopie) erforderlich sein. Dabei führt der Urologe oder die Urologin ein Endoskop durch die Harnröhre in die Blase ein, um diese direkt von innen zu betrachten und Veränderungen wie Entzündungen oder Tumore festzustellen. Diese aufwändigen Untersuchungen sind jedoch nur bei wiederkehrenden Harnwegsinfektionen oder bei einem begründeten Verdacht auf entsprechende Veränderungen angezeigt.

Die überwiegende Mehrheit der Harnwegsinfekte tritt bei jungen, gesunden Frauen auf und ist in der Regel unkompliziert, vor allem als Blasenentzündungen bekannt.

Die Unterscheidung zwischen komplizierten und unkomplizierten Harnwegsinfekten ist entscheidend, da dies den Umfang der diagnostischen Untersuchungen und die Behandlungsstrategien maßgeblich beeinflusst.

Spezielle Arten von Blasenentzündungen

Spezielle Arten von Blasenentzündungen treten seltener auf, darunter:

Hämorrhagische Zystitis: 

Diese Form ist durch größere Mengen Blut im Urin gekennzeichnet. Häufige Ursachen sind Viren oder bestimmte Bakterien wie Enterobacter. Die Symptome ähneln denen einer herkömmlichen Blasenentzündung und umfassen Schmerzen beim Wasserlassen.

Interstitielle Zystitis: 

Diese Form der Blasenentzündung verläuft chronisch und hat keine bakterielle oder virale Ursache. Sie wird im Kapitel chronischer Blasenentzündungen genauer beschrieben.

Emphysematöse Zystitis: 

Hierbei entsteht Gas in der Blase, was häufig bei Diabetikern auftritt.

Wie erfolgt die Behandlung der Blasenentzündung?

Die Behandlung von Blasenentzündungen durch die Ärztin oder den Arzt erfolgt nach einem klaren Behandlungsschema, je nach Symptomatik und Risikogruppe und kann individuell angepasst werden. Es gibt auch Mittel zur Selbsthilfe, die man bei einer Blasenentzündung anwenden kann.

Welche Behandlungsoptionen gibt es bei einer Blasenentzündung?

Unkomplizierte Blasenentzündungen können sich in vielen Fällen von selbst lösen. Dennoch kann eine Behandlung dazu beitragen, die Genesung zu beschleunigen und die Symptome zu lindern.

Ärztliche Therapie:

Bei bakteriellen Blasenentzündungen helfen Antibiotika, die Symptome schnell und effektiv zu bekämpfen. Die Auswahl des geeigneten Antibiotikums hängt von der Art der Infektion ab und wird von einer Ärztin oder einem Arzt festgelegt. Häufig verschriebene Wirkstoffe sind beispielsweise Fosfomycin oder Nitrofurantoin. Die Einnahme dauert üblicherweise drei bis zehn Tage, es gibt jedoch auch Präparate, die einmalig eingenommen werden können.


Es ist wichtig, das Antibiotikum für die gesamte Dauer der ärztlichen Anweisung einzunehmen. Ein vorzeitiges Absetzen kann dazu führen, dass die Infektion erneut auftritt. Nach einem Tag Antibiotikatherapie sollten sich die Symptome verbessern, und nach drei bis fünf Tagen sollte auch der Urinbefund wieder normal sein. Bei wiederkehrenden Infektionen ist es wichtig, ein Antibiogramm durchzuführen, um die Resistenzlage der Bakterien zu bestimmen und ein geeignetes Antibiotikum zu finden.

Seltener sind Pilze die Ursache der Blasenentzündung, in diesem Fall werden Antimykotika verschrieben. Bei starken Schmerzen können auch krampflösende Medikamente wie Butylscopolamin zusätzlich helfen, die Blasenmuskulatur zu entspannen.

Selbsthilfe mit Hausmitteln:

Wenn Sie unter einer Blasenentzündung leiden und Ihre Gesundheit es erlaubt, sollten Sie täglich zwei bis drei Liter Flüssigkeit zu sich nehmen und regelmäßig die Blase entleeren. Dies hilft dabei, die Keime auszuspülen. Geeignete Getränke sind Nieren- und Blasentees, die in Apotheken erhältlich sind und oft Bärentraubenblätter enthalten, denen antibakterielle Eigenschaften zugeschrieben werden. Achten Sie darauf, die Zubereitungshinweise auf der Packungsbeilage zu beachten. Zusätzlich können eine Wärmflasche, warme Sitzbäder oder feuchtwarme Umschläge im Bereich der Blase die Beschwerden lindern, indem sie die glatte Muskulatur entspannen und somit die Schmerzen mildern.

Was hilft bei einer akuten Blasenentzündung?

Durch die geeignete Therapie bei Blasenentzündungen kann die Ärztin oder der Arzt den Heilungsprozess beschleunigen und potenzielle Risikofaktoren im Auge behalten. Typischerweise verschreibt er sowohl allgemeine Behandlungsansätze als auch gegebenenfalls spezifische Medikamente wie Antibiotika.

Zu den allgemeinen Therapieansätzen zählt eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr. Bei einer Blasenentzündung ist es ratsam, mindestens zwei bis idealerweise drei bis vier Liter Wasser oder Tee pro Tag zu trinken, sofern keine medizinischen Einschränkungen vorliegen. Ebenso kann lokale Wärme, beispielsweise durch eine Wärmflasche zur Linderung von Unterbauchschmerzen, zur Genesung beitragen.

Bei wiederkehrenden Blasenentzündungen können auch pflanzliche Alternativen erwogen werden. Hierzu zählen Präparate mit Bärentraubenblättern, Kapuzinerkresse oder Meerrettichwurzel. Mehr dazu im Kapitel chronische Blasenentzündungen.

Der Verzicht auf Kaffee, Zitrussäfte, Alkohol und zuckerhaltige Getränke ist bei einer Blasenentzündung ratsam, da sie die Harnwege reizen oder im Falle von zuckerhaltigen Getränken das Bakterienwachstum fördern können.

Antibiotika sind in den meisten Fällen die Behandlung der Wahl bei durch Bakterien verursachten Blasenentzündungen. Ärztinnen und Ärzte verschreiben sie oft in Form von Kapseln oder Tabletten. Bei schwereren Verläufen, insbesondere wenn die Blasenentzündung zu einer Nierenbeckenentzündung führt, kann die Antibiotikagabe auch direkt über eine intravenöse Infusion erfolgen.

Bei milden, unkomplizierten Verläufen einer Blasenentzündung können die Ärztin oder der Arzt auch eine symptomatische Therapie mit Schmerzmitteln wie Ibuprofen verordnen, jedoch nicht bei Schwangeren.

Wie ist Verlauf und welche Komplikationen kann eine Zystitis haben?

Je nach Symptomatik und Risikogruppe kann eine Blasenentzündung rasch ausheilen oder eine langwierigen Verlauf haben.

Wie verläuft eine Blasenentzündung?

Die überwiegende Mehrheit der Blasenentzündungen verläuft in der Regel harmlos. Eine einfache Zystitis kann entweder von selbst abklingen oder unter einer geeigneten Antibiotika-Behandlung innerhalb weniger Tage geheilt werden. Einige Frauen leiden jedoch regelmäßig an wiederkehrenden Blasenentzündungen, wobei das Risiko mit zunehmendem Alter steigt. Schwerwiegende Komplikationen sind seltener und treten meist unter besonderen Umständen auf. Besondere Vorsicht ist geboten, wenn die Nieren von der Blasenentzündung betroffen sind, da in ungünstigen Fällen eine Blutvergiftung (Urosepsis) auftreten kann.

Wenn Sie bei sich die typischen Symptome einer Blasenentzündung bemerken, ist es ratsam, so schnell wie möglich ärztlichen Rat einzuholen. Denn obwohl eine einfache Blasenentzündung relativ harmlos erscheinen mag, steigt das Risiko für Komplikationen, wenn Betroffene einfach abwarten. Eine rechtzeitige Antibiotika-Therapie kann auch das Risiko für chronische Blasenentzündungen deutlich reduzieren.

Wie lange dauert eine Blasenentzündung?

Die Dauer der Symptome einer Blasenentzündung kann individuell stark variieren. Generell lässt sich jedoch festhalten, dass eine unkomplizierte Blasenentzündung meist innerhalb einer Woche abklingt. Statistisch gesehen dauern die Symptome durchschnittlich 6,1 Tage. In dieser Zeit sind die Betroffenen durchschnittlich 0,4 Tage bettlägerig, 1,2 Tage arbeitsunfähig und weitere 2,4 Tage in ihrer Aktivität eingeschränkt.

Welche Komplikationen sind bei einer Blasenentzündung möglich?

In einigen ungünstigen Fällen kann eine Blasenentzündung zu Komplikationen führen, darunter:

Rezidivierende Zystitis: 

Bei Menschen, die häufig unter Blasenentzündungen leiden, sprechen Ärztinnen und Ärzte von rezidivierender Zystitis, wenn mindestens zwei Blasenentzündungen pro Halbjahr oder drei pro Jahr auftreten. Dabei können auch atypische Erreger die Auslöser sein.

Nierenbeckenentzündung (Pyelonephritis): 

Diese gefährliche Komplikation entsteht, wenn die Erreger von der Blase bis in die Nierenbecken aufsteigen. Neben einem allgemeinen Krankheitsgefühl treten auch Symptome einer oberen Harnwegsinfektion auf, jedoch ohne Beeinträchtigung der Nierenfunktion.

Blutvergiftung (Urosepsis): 

Bei einer Nierenbeckenentzündung können die Erreger in die Blutbahn gelangen und eine lebensbedrohliche Blutvergiftung verursachen. Eine rechtzeitige Antibiotikatherapie ist hier essentiell.

Nebenhodenentzündung (Epididymitis): 

Bei Männern können die Erreger über den Samenleiter zu den Nebenhoden gelangen, was zu einer Entzündung mit Schwellung und starken Schmerzen führen kann, im schlimmsten Fall sogar zur Unfruchtbarkeit.

Schrumpfblase: 

Eine verkleinerte Harnblase mit starrer Blasenwand kann durch eine nicht ausgeheilte oder chronische Blasenentzündung entstehen, da sie das Organ auf Dauer schädigt und das Gewebe vernarben lässt.

Schwangerschaftskomplikationen: 

Schwangere sind aufgrund hormoneller Veränderungen häufiger von Blasenentzündungen betroffen. In besonders ungünstigen Fällen können Blasenentzündungen zu Frühgeburten, einem reduzierten Geburtsgewicht und Präeklampsie führen.

Daher ist es wichtig, dass Schwangere bei Verdacht auf eine Blasenentzündung umgehend einen Ärztin oder einen Arzt aufsuchen, um rechtzeitig mit einer geeigneten Antibiotikatherapie zu beginnen und das Risiko von Komplikationen zu minimieren.

Wie kann man einer Blasenentzündung vorbeugen? Häufigkeit und chronische Blasenentzündungen

Chronische Blasenentzündungen treten regelmäßig und wiederholt auf, was sie zu einem ernsthaften und häufigen gesundheitlichen Problem macht. Es gibt jedoch einige Dinge, die man tun kann, um das Risiko von  wiederholtem Auftreten von Blasenentzündungen zu verringern.

Wie häufig ist eine Blasenentzündung?

Etwa 3% der Frauen erleiden wiederholt Blasenentzündungen, definiert als mehr als drei Infektionen pro Jahr. Obwohl diese Episoden unangenehm sind, verlaufen sie normalerweise ohne langfristige Folgen. Es ist wichtig, dass Ihre Ärztin oder Ihr Arzt nach möglichen Ursachen sucht, die diese Entzündungen begünstigen oder verschlimmern könnten.

Behandlungsmaßnahmen bei häufiger Blasenentzündung

Es gibt viele Maßnahmen, die Sie selbst ergreifen können, über die Ihre Ärztin oder Ihr Arzt mit Ihnen ausführlich sprechen sollte. Wenn diese vorbeugenden Schritte nicht wirksam sind, gibt es laut Experten weitere Behandlungsoptionen. Immunstimulanzien werden eingesetzt, um das Immunsystem zu stärken und die körpereigenen Abwehrkräfte gegen Infektionen zu unterstützen. Mannose ist ein spezieller Zucker, der die Eigenschaft hat, Bakterien in der Blase zu binden, woraufhin diese dann ausgeschieden werden, was die Blasengesundheit fördert. Pflanzliche Präparate bieten ebenfalls eine therapeutische Option, indem sie aufgrund ihrer keimtötenden Eigenschaften direkt in der Blase wirken. 

Bei der Vorbeugung von wiederkehrenden Blasenentzündungen gibt es verschiedene Möglichkeiten:

D-Mannose: 

Erste Studien deuten darauf hin, dass D-Mannose eine ähnlich vorbeugende Wirkung wie Antibiotika bei wiederkehrenden Harnwegsinfektionen haben kann. D-Mannose bindet an die Zellfortsätze (Pili) der Bakterien und verhindert so deren Anhaftung an die Blasenschleimhaut, was das Risiko für eine Infektion reduziert.

Pflanzliche Präparate (Phytotherapeutika): 

Bestimmte pflanzliche Präparate wie Bärentraubenblätter oder eine Kombination aus Kapuzinerkressenkraut und Meerrettichwurzel können die Rate weiterer Blasenentzündungen senken. Diese Präparate enthalten Wirkstoffe, die entzündungshemmend wirken und das Wachstum von Bakterien hemmen können.

Immunstimulation: 

Eine gezielte Immunstimulation kann dazu beitragen, das Immunsystem gegen Blaseninfektionen zu stärken. Dies kann durch die Gabe von abgetöteten Erregern erfolgen, um eine Immunantwort zu erzeugen, die eine Infektion verhindert oder abwehrt.

Östrogen: 

Bei Frauen nach der Menopause kann die Anwendung einer Östrogensalbe helfen, die Häufigkeit von Harnwegsinfektionen zu reduzieren. Östrogen wirkt sich positiv auf die Schleimhaut der Harnwege aus, indem es deren Dicke und Widerstandsfähigkeit erhöht, was das Eindringen von Bakterien erschwert.

Innovative Medizinprodukte:

Innovative Medizinprodukte wie CANNEFF VAG SUP Vaginalzäpfchen mit CBD und Hyaluronsäure können dazu beitragen, die Schleimhaut im Intimbereich zu stärken und Entzündungen lindern.

Präventive Antibiotikagabe: 

In einigen Fällen verschreiben Ärztinnen oder Ärzte langfristig niedrig dosierte Antibiotika zur Vorbeugung von wiederkehrenden Blasenentzündungen. Diese Antibiotika können entweder regelmäßig oder nach Bedarf eingenommen werden, um das Wachstum von Bakterien in den Harnwegen zu kontrollieren.

Präbiotika und bestimmte Laktobazillen-Stämme sowie Cranberry-Produkte: 

Diese können ebenfalls helfen, wiederkehrenden Blaseninfektionen vorzubeugen, obwohl weitere Forschung erforderlich ist, um ihre Wirksamkeit zu bestätigen. Präbiotika und bestimmte Laktobazillen-Stämme fördern das Wachstum gesunder Bakterien im Darm und den Harnwegen, während Cranberry-Produkte Substanzen enthalten, die das Anhaften von Bakterien an die Blasenwand verhindern können.

Ausreichend trinken: 

Trinken Sie täglich mindestens zwei Liter Wasser oder ungesüßten Kräuter- oder Früchtetee, um die Harnwege gut durchspülen.

Regelmäßiger Toilettenbesuch: 

Vermeiden Sie das Zurückhalten des Harndrangs, besonders nach dem Geschlechtsverkehr. Urinieren Sie innerhalb von zehn bis fünfzehn Minuten nach dem Akt, um mögliche Erreger auszuspülen.

Blasenfreundliche Verhütung: 

Kondome bieten Schutz vor Erregern, während unsachgemäße Anwendung von Vaginalzäpfchen und Diaphragmen das Risiko einer Infektion erhöhen kann.

Richtiges Wischen: 

Wischen Sie nach dem Toilettengang von vorne nach hinten, um die Übertragung von Bakterien vom After in die Harnröhre zu verhindern.

Warmhalten: 

Schützen Sie Ihre Füße und Ihren Unterleib vor Auskühlung, um das Immunsystem zu stärken und das Eindringen von Bakterien zu erschweren.

Bequeme Unterwäsche: 

Tragen Sie lockere Unterwäsche aus Baumwolle, die bei 60 Grad waschbar ist. Eng anliegende Slips können den Schambereich reizen und Bakterien zur Scheide transportieren.

Angemessene Intimhygiene: 

Verwenden Sie warmes Wasser oder eine Waschlotion mit einem pH-Wert, der dem Scheidenmilieu entspricht, um die empfindliche Schleimhaut nicht zu reizen. Seifen, Intim-Sprays oder Desinfektionsmittel sollten vermieden werden. Verwenden Sie spezielle Reinigungsprodukte zur Intimpflege wie den CANNEFF Intimpflegeschaum.

Die chronische Blasenentzündung - Interstitielle Zystitis (IC)

Die interstitielle Zystitis (IC), auch bekannt als chronische, nicht-bakterielle Blasenentzündung, ist eine komplexe Erkrankung, die hauptsächlich Frauen ab dem 40. Lebensjahr betrifft. Im Gegensatz zu herkömmlichen Blasenentzündungen wird die interstitielle Zystitis (IC) nicht durch Bakterien oder Viren ausgelöst. Vermutet werden als Ursachen Autoimmunprozesse, Gefäßverschlüsse, hormonelle Einflüsse oder psychogene Faktoren. Viele Betroffene durchlaufen einen langen Leidensweg, bevor die korrekte Diagnose gestellt wird.

Symptome der interstitiellen Zystitis:

Die Symptomatik der interstitiellen Zystitis manifestiert sich in verschiedenen, oft intensiven Beschwerden. Zu den prägnantesten gehören starke Schmerzen in der Blasen- und unteren Bauchregion. Ein charakteristisches Merkmal dieser Erkrankung ist ein sehr häufiger und drängender Harndrang, der so intensiv sein kann, dass Betroffene bis zu 60 Mal täglich die Toilette aufsuchen müssen. Dies ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass das funktionelle Harnblasenvolumen signifikant reduziert ist, was bedeutet, dass die Blase erheblich weniger Urin speichern kann, als dies bei einer gesunden Blase der Fall wäre.

Darüber hinaus leiden Betroffene häufig an einer Reihe von Begleitsymptomen, die das tägliche Leben weiter erschweren können. Dazu zählen rheumaähnliche Gelenkschmerzen, die sowohl die Beweglichkeit als auch die allgemeine Lebensqualität beeinträchtigen können. Migräneartige Kopfschmerzen, die durch ihre Intensität und Persistenz belastend wirken, sind ebenfalls häufig. Weiterhin können Allergien sowie diverse gastrointestinale Beschwerden, wie Magen- oder Darmprobleme, auftreten, die die Komplexität und die Herausforderung in der Behandlung und im Management dieser Krankheit unterstreichen.

Diagnose der interstitiellen Zystitis:

Die Diagnose der interstitiellen Zystitis wird als Ausschlussdiagnose festgelegt und basiert auf einer gründlichen Bewertung der klinischen Symptome, den Ergebnissen der Blasenspiegelung sowie eines Miktionsprotokolls. Bei der Blasenspiegelung lässt sich feststellen, dass nicht die oberflächliche Blasenschleimhaut, sondern die tiefer liegenden Schichten der Blasenwand chronisch entzündet sind. Diese Entzündungen führen zu narbigen Veränderungen, die wiederum die Kapazität der Blase verringern. Vor der endgültigen Diagnosestellung müssen ähnliche Symptome verursachende Erkrankungen ausgeschlossen werden. Dazu zählen unter anderem gutartige und bösartige Blasentumore, Harnleitersteine, bakterielle Infektionen, Blasentuberkulose sowie bei Männern eine Prostataentzündung.

Behandlung der Interstitiellen Zystitis (IC)

Die Behandlung der Interstitiellen Zystitis (IC) zielt primär darauf ab, die beschädigte Schleimhaut der Blase zu regenerieren. Dies geschieht meist durch den Einsatz von Medikamenten, die speziell darauf ausgelegt sind, die Defekte in der Schleimhaut zu reparieren und so die wichtige Schutzfunktion dieser Schicht wiederherzustellen. Auch hier können CANNEFF VAG SUP Vaginalzäpfchen mit CBD und Hyaluronsäure dazu beitragen, die Schleimhaut im Intimbereich zu stärken und Entzündungen zu lindern.

Blasenentzündung Schmerzen

Welche Ratschläge für den Arztbesuch gibt es bei einer Blasenentzündung?

Es ist wichtig, richtig einzuordnen, zu welchem Zeitpunkt und welcher Ärztin oder welcher Arzt bei einer Blasenentzündung aufzusuchen ist. Die Symptome können stark variieren und auch der Grad der Erkrankung  ist entscheidend für einen raschen Behandlungserfolg.

Wann zur Ärztin oder zum Arzt bei Anzeichen einer Zystitis?

Bei starken Symptomen oder einer Verschlechterung des Gesundheitszustandes sollte immer ein Arzt oder eine Ärztin aufgesucht werden, um mögliche Komplikationen zu verhindern. Für die Abklärung und Behandlung von Harnwegsbeschwerden empfehlen wir Ihnen, sich an folgende Fachkräfte zu wenden:

Eine Ärztin oder ein Arzt für Allgemeinmedizin, die oder der eine breite Palette von Gesundheitsproblemen behandeln kann und eine erste Anlaufstelle für die Diagnose und Behandlung von Harnwegsbeschwerden darstellt.

Eine Fachärztin oder ein Facharzt für Urologie, die oder spezialisiert ist auf die Diagnose und Behandlung von Erkrankungen des Harntrakts, der männlichen Geschlechtsorgane und der Prostata.

Eine Fachärztin für Gynäkologie, wenn sich die Symptome auf die Scheide ausbreiten.

Eine Fachärztin oder ein Facharzt für Infektiologie, die sich auf Infektionskrankheiten spezialisiert hat und umfassendes Wissen über die Diagnose und Behandlung von Infektionen, einschließlich Harnwegsinfektionen, besitzt.

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Philip Schmiedhofer, MSc

Medizintechniker & Neurowissenschafter

Philip ist Geschäftsführer und Mitgründer der cannmedic GmbH. Mit einem Studium der Medizintechnik und Molekularbiologie, spezialisiert auf Neurowissenschaften und dem Fokus auf Cannabinoide, gilt er als anerkannter Experte für die Anwendung von Cannabinoiden in der Medizin. Als Medizinprodukteberater leitet er den Vertrieb von cannmedic und bietet spezialisierte Beratung für medizinische Fachkreise. Seine Expertise umfasst die Entwicklung und den Vertrieb von Cannabinoid-basierten Produkten. Im Bereich Forschung beteiligt er sich an bedeutender Grundlagenforschung am Zentrum für Hirnforschung der Medizinischen Universität Wien. Als Mitgründer und aktueller Geschäftsführer der cannhelp GmbH, einem Vorreiter im CBD-Sektor, verfügt er über langjährige unternehmerische Erfahrung. Darüber hinaus unterhält er ein weitreichendes Netzwerk in der Branche und berät international agierende Unternehmen im Bereich medizinischer Cannabinoide.